Gesundheitliche Beeinträchtigung bergbaubedingter Erschütterungen

PRESSEINFO: Gutachten Risikowahrnehmung und gesundheitliche Beeinträchtigung bergbaubedingter Erschütterungen

Das Gutachten der Universität Stuttgart zu den gesundheitlichen Belastungen durch Bergbaubeben, das am 16.02.2006 in Saarbrücken im Wirtschaftsministerium vorgestellt wurde, bestätigt die Positionen des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen Saar e.V. und seiner angeschlossenen IGABs und dokumentiert einen immensen Vertrauensverlust gegenüber DSK, Bergämtern und Regierung.

Die gesundheitlichen Belastungen der Bevölkerung durch die Beben sind extrem hoch. Mehr als 82% der Bevölkerung fühlen sich durch die Beben zum größten Teil sehr belastet. Panikattacken, anhaltende Angst, Aggression und Wut aber auch Bluthochdruck, massive Schlafstörungen, Magenbeschwerden und Herzrasen sind als direkte Folgen der bergbaubedingten Erdbeben festzustellen.

Nach Angabe der Wissenschaftler der Universität Stuttgart wurden im Untersuchungsgebiet, im Zeitraum vom 01.01.2000 bis 18.11.2005 327 bergbaubedingte Erdbeben mit einer Stärke über 2,0 registriert. Das heißt, dass alle 6 – 7 Tage ein für die in den Bebenregionen lebenden Menschen gesundheitsschädigendes Ereignis stattfand. Die höchst gemessenen Bebenstärke lag bei 3,8 laut Richter-Skala und die Schwinggeschwindigkeit bei 30mm/sek laut DSK.

Das Gutachten belegt, dass der Bergbau von einer breiten Mehrheit der betroffenen Bevölkerung abgelehnt wird. 78,5 der Bevölkerung in den Bebenregionen fordern die sofortige Einstellung des Abbaus. Dramatisch schlecht sind die Vertrauenswerte für DSK, Bergbehörden und Politik.. 80 % haben gar kein oder wenig Vertrauen in diese Institutionen. Die Arbeit der IGABs genießt dagegen in der Bevölkerung ein hohes Ansehen. Weniger als 16% gaben an, kein oder wenig Vertrauen gegenüber der IGAB zu haben.

Der Landesverband der Bergbaubetroffenen Saarland e.V., der im Vorfeld den Beschluss der Landesregierung begrüßt hat, diese Gesundheitsstudie durchzuführen ist von der Sachlichkeit und Neutralität des ausführenden Institutes überzeugt und erwartet von der Landesregierung, der Empfehlung des Institutes der Universität Stuttgart – ZIRN zu folgen und zu einem für alle Betroffenen Grundsatzentscheid in der Problemstellung „Bergbau mit Einwirkung auf bewohnte Ortslagen“ zu kommen.

In Anbetracht dieser Ergebnisse der vorliegenden Studie ist es unerlässlich, dass die Landesregierung dem eindeutigen Wunsch der betroffenen Bevölkerung nach einem Abbaustopp unter bewohntem Gebiet entspricht und Abbauten mit Bebenrisiken durch ihre Bergämter in Zukunft nicht mehr genehmigen lässt.

Das Gutachten finden Sie direkt bei www.justiz-soziales.saarland.de